Neuigkeiten und Aktuelle Berichte
Aktuelles
Nun auch in Dänemark: Landesweites Smartphone-Verbot an Schulen!
aus: Spiegel, 25.02.2025 – zum Artikel
Weder im Unterricht noch in den Pausen sollen Jugendliche in Dänemark auf ihr Handy schauen. Die Regierung plant ein landesweites Verbot, manche Schulen verbannen die Gadgets bereits.
Dänemark galt als Vorreiter bei der Digitalisierung der Schulen, doch mittlerweile geht der Trend in die gegenläufige Richtung, um die negativen Auswirkungen von Smartphones zurückzudrängen. „Ich glaube, dass Bildschirme vielen unserer Kinder ihre Kindheit nehmen“, so Kulturminister Jakob Engel-Schmidt. Private Endgeräte sollen daher laut Bildungsminister Mattias Tesfaye „weder in den Pausen noch während des Unterrichts“ in die Schule mitgebracht werden dürfen. Details des Gesetzes müssen noch erarbeitet werden.
In den vergangenen Jahren haben immer mehr Regierungen Versuche unternommen, den Smartphone-Gebrauch von Jugendlichen generell einzuschränken. So hat etwa Australien 2024 ein Gesetz verabschiedet, das Social-Media-Plattformen für Jugendliche unter 16 Jahren verbieten soll.
Digitale Verstümmelung. Die Regression sektenhafter Technologiegläubigkeit!
aus: Paparazzi, Ausgabe Januar 2025, von Matthias Müller – zum vollständigen Artikel
STELLEN sie sich vor, sie kaufen ihren Kindern ein vermeintlich modernes Spielzeug – eine Bärenfalle, die ihnen heimlich ein Bein abtrennen kann. Absurde Vorstellung? Natürlich, denn als verantwortungsvolle Eltern würden sie so etwas niemals zulassen! Doch in der Realität sind Smartphones und digitale Geräte die heimlichen Verstümmler, die das Gehirn unserer Kinder manipulieren und sie auf einen gefährlichen Pfad der Abhängigkeit und Beeinflussung führen. Es ist höchste Zeit, sich dieser beunruhigenden Wahrheit zu stellen und den alarmierenden Einfluss der digitalen Welt auf unsere Kinder zu erkennen!
(Matthias Müller)
Eltern fehlen Rechte, um Schul-Tablets zu sichern: „Riesiges Konfliktpotenzial“
aus: OÖ Nachrichten, 27. Februar 2025 – zum Artikel
Seit dem Schuljahr 2021/22 erhält jedes Kind ab der 5. Schulstufe ein digitales Endgerät für den Unterricht. Damit erhält es zugleich den Zugriff auf pornografische Inhalte oder Gewaltvideos, sofern das Gerät nicht kindersicher gemacht wird. Dies wiederum ist für die Eltern aufgrund fehlender Admin-Rechte – aber nicht zuletzt oft aufgrund fehlenden technischen Wissens – zumeist nicht möglich. Viele besorgte Eltern wenden sich deshalb an die Präsidentin der Elternverbände Oberösterreichs öffentlicher Pflichtschulen, Daniela Schwaberger. „Wer eine Gefahrenquelle schafft, muss sie auch absichern. Die Geräte bergen ein riesiges Konfliktpotenzial“, so Schwaberger. Eigentlich wäre es die Aufgabe des Bildungsministeriums, für eine Absicherung der Geräte zu sorgen. Stattdessen ist an jeder Schule ein Lehrer für die Wartung und Absicherung der Endgeräte verantwortlich, was aber rein zeitlich kaum bewältigen ist und überdies hohes IT-Wissen voraussetzt.
Zweifel am digitalen Klassenzimmer wachsen
aus: Die Welt, 13. September 2024 – zum Artikel
Die Länder der EU rudern zurück – Österreich und Deutschland hinken hinterher
Die unterschiedlichen Länder kommen zu ähnlichen Schlüssen:
Schweden: ‚Zum Jahresbeginn gab Stockholm zudem bekannt, dass die Klassenstufen 1 bis 9 bald völlig handyfrei sein sollen. 2023 wurde das Bildungsgesetz bereits dahingehend geändert, dass Schüler Handys im Unterricht nur auf Anweisung eines Lehrers benutzen dürfen und Geräte leichter beschlagnahmt werden können.‘
Dänemark: ‚Bildungsminister Mathias Tesfaye hatte sich bereits Ende 2023 kritisch über das Konzept der digitalen Bildung geäußert und sich in einem Interview bei den dänischen Jugendlichen dafür entschuldigt, dass man sie zu „Versuchskaninchen in einem digitalen Experiment“ gemacht habe, „dessen Ausmaß und Folgen wir nicht überblicken können“.‘
Niederlande: ‚Ab diesem Schuljahr dürfen Smartphones und Tablets nur noch eingeschränkt im Unterricht genutzt werden. „Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Handys die Konzentration und Leistung stören. Davor müssen wir die Schüler schützen“, sagt Ex-Bildungsminister Robbert Dijkgraaf.‘
Italien: ‚Bildungsminister Giuseppe Valditara verwies auf Studien, denen zufolge Handys und Tablets die Konzentration und Leistungen von Schülern beeinträchtigten. Tatsächlich schnitten Kinder, die während der Schulzeit häufig ihr Smartphone nutzen, bei der Pisa-Studie schlechter ab.‘
Frankreich: ‚An 200 französischen Mittelschulen soll ab dem Schuljahr 2024/25 eine „digitale Pause“ getestet und ab dem kommenden Jahr in allen 7000 „collèges“ des Landes umgesetzt werden. Die betroffenen Schüler müssen ihr Handy am Schuleingang abgeben. Ziel sei es, die „Verlockung der Ablenkung zu reduzieren und das Schulklima zu verbessern“, sagte Erziehungsministerin Nicole Belloubet.‘
Großbritannien: ‚Der Bildungsausschuss des britischen Unterhauses hat sich im Mai in einem Bericht für ein generelles Smartphone-Verbot für unter 16-Jährige und ein gesetzliches Smartphone-Verbot an Schulen in England und Wales ausgesprochen.‘
Griechenland: ‚Mit Beginn des neuen Schuljahrs müssen Handys in der Schultasche bleiben. Wer sich nicht daran hält, soll für einen Tag vom Unterricht suspendiert werden. „Nicht nur, weil das Handy sie vom Unterricht ablenkt, sondern vor allem, weil die Kinder anfangen müssen, mehr miteinander in Kontakt zu treten.“, so Bildungsminister Kyriakos Pierrakakis.‘
Der Überblick zeigt: Die Zeiten unbegrenzter Begeisterung für digitale Bildung
sind vorbei – selbst in den Ländern, die einst als Vorreiter galten.
Studie: Zum Stand von Wortschatz und Leseverhalten bei Viertklässler:innen in Deutschland
von: TU Dortmund – Institut für Schulentwicklungsforschung, Dezember 2022 – zum Dokument
Leseverhalten und Wortschatz: Positiver Zusammenhang mit Bücherlesen und negativer Zusammenhang mit Lesezeit an digitalen Geräten in der Freizeit
‚Hinsichtlich des Leseverhaltens wurde deutlich, dass insgesamt 50 Prozent der Viertklässler:innen angaben, täglich oder fast täglich Bücher zu lesen, während 22 Prozent nie oder höchstens einmal im Monat Bücher lesen (s. Abschnitt 3.2). 25 Prozent lasen außerhalb der Schule täglich oder fast täglich an digitalen Geräten. Es bestand zudem ein Zusammenhang zwischen dem Leseverhalten und dem Wortschatz: Der Wortschatz der Kinder in der vierten Klasse war im Mittel umso größer, je häufiger sie Bücher lasen (s. Abschnitt 3.4). Im Gegensatz dazu war der mittlere Wortschatz umso kleiner, je häufiger Kinder außerhalb der Schule an digitalen Geräten lasen. Diese Zusammenhänge bestanden auch, wenn man berücksichtigte, dass Wortschatz und Leseverhalten mit dem familiären Hintergrund assoziiert sind.‘